"Niels trifft Vince" - Soziales Engagement in Klasse 7

In unserer Gesellschaft ist es nicht mehr selbstverständlich, dass Kinder und Jugendliche Kontakt mit ihren Großeltern haben. Das liegt daran, dass die Lebensform der Großfamilie durch Migration, Umzüge und fortschreitende Individualisierung häufig an Bedeutung verloren hat. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass gerade Generationen, die in völlig verschiedenen Lebenswelten groß geworden sind bzw. gerade groß werden, sich begegnen und austauschen können. So entsteht Offenheit für den jeweils anderen, und das Verständnis füreinander wird gestärkt. Die älteren Menschen blühen im Zusammentreffen auf, während die Jugendlichen erfahren, welche bedeutenden Erfahrungen ältere Menschen gemacht haben. Außerdem lernen sie, dass auch einfache Tätigkeiten manchmal länger dauern können als gewohnt und man trotzdem zusammen sehr schöne Ergebnisse erzielen kann.In diesem Projekt steht das gemeinsame Tun im Vordergrund. Dazu fanden schon in den letzten zwei Jahren Treffen statt. In einem Schuljahr lag der Schwerpunkt auf dem Thema „Wie morgen noch glauben?“ An vier Nachmittagen setzten sich die aus Alten und Jungen gemischten Gruppen künstlerisch mit den Themen: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen“, „Unsere Hände“, „Spuren in unserem Leben“ und „Wegkreuzungen“ auseinander. Es entstanden dabei verschiedene Kunstwerke u.a. ein riesiges Mosaik aus Lebenswegen.In einem anderen Schuljahr standen Rhythmus und Musik als gemeinsame Tätigkeit im Mittelpunkt. Hier entstand eine Fotoausstellung. Am Ende stand jeweils eine gesellige Begegnung, um die Ergebnisse zu würdigen. Dazu luden die Schüler bisher ins Schulhaus ein und bewirteten ihre Partner aus dem Altenwohnheim mit Kaffee und Kuchen. 

Das Projektthema einer Klasse lautete: „Wunder gibt es immer wieder“. Während sich die Schülerinnen und Schüler im Religionsunterricht mit dem Begriff „Wunder“ und verschiedenen Wundererzählungen auseinandergesetzt haben, wurden mit den Senioren im St. Vinzenz sogenannte „Wundertüten“ gebastelt: bunte Tüten, von deren Inhalt man sich überraschen lässt. Beim Basteln unterhielten sich Jung und Alt über das, was für den einzelnen bisher wunderbar oder besonders schön gewesen ist. Die Wundertüten wurden dann mit unterschiedlichen Dingen gefüllt, die für den Besitzer eine besondere Bedeutung haben, z.B. besondere und außergewöhnlich schöne Steine, die man gefunden hatte, ein Abzeichen des eigenen Sportvereins, ein Bild von einer Barlach Figur, die man wunderschön findet oder ein Foto von einem lieben Menschen. Das Thema „Wunder“ und die bei dem Besuch gewonnenen Erfahrungen wurden im Religionsunterricht vor- und nachbereitet.

Der Themenschwerpunkt einer weiteren Klasse hieß „Was uns wertvoll ist“. Der erste Nachmittag fand im neuen Jahr kurz nach Weihnachten statt. Ein ausrangierter, fast nadelloser Tannenbaum wurde mit bunten Wunschblättern neu geschmückt, die die Senioren und Schüler nach einem Austausch gemeinsam beschrieben. Am zweiten Nachmittag wurden aus gespültem Plastikabfall mit Hilfe von Erbsen, Reis und roten Linsen fantasievolle Musikinstrumente hergestellt, mit denen sich heiße Rhythmen erzeugen ließen. Diese Rasseln kamen am Ende des Projekts in einem sehr stimmungsvollen Abschlussgottesdienst zum Einsatz. Da flossen auch ein paar verstohlene Tränen. Höhepunkt der Aktion war ein Extratermin zum gemeinsamen Tanzen im Sitzen. Davon hatten die Senioren schon die ganze Zeit geschwärmt. 60 Schüler und 10 Senioren tanzten unter der humorvollen Leitung von Frau Hofmann, der guten Seele des Seniorenwohnheims, gemeinsam ausgelassen und glücklich. Alle Beteiligten wünschen sich eine Wiederholung dieses wunderbaren Nachmittags.

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